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Rückblicke 2010

Headerbild: Ansicht des Alten Schlosses in Neckarbischofsheim, gesehen von Westen über den Schlossteich, 2016
Foto: Roman Eisele, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

 

Veranstaltungen | Exkursionen


Samstag, 06.11.2010 | Exkursion zum Eppinger Stadtteil Kleingartach.


Von dort führte Timo Maurer, Vorsitzender des neu gegründeten Heimat- und Kulturvereins, durch die einst badische, später württembergische Stadt (Städtische Kelter vermutlich aus dem späten 15. Jahrhundert, Neipperg’sches Amtshaus, „Kaserne“, Neipperg’sches Herrenhaus, Gemminger Amtshaus, Evangelische Pfarrkirche St. Martin mit spätmittelalterlichen Wandmalereien von 1470 u. v. a. m).
Man sieht schon an den Bezeichnungen mancher Häuser, dass die Geschichte Kleingartachs bis weit in das 16. Jahrhundert eng mit der Geschichte des Kraichgaus verbunden war. Geographisch gehört das Leintal noch zum Kraichgau.


Samstag, 09.10.2010 | Exkursion nach Bauerbach.


Führung zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Im Anschluss daran bestand die Möglichkeit der Teilnahme an der Veranstaltung der HOG Sanctanna und anderen Rückkehrergruppen aus dem Banat.
Die Gemeinde Bauerbach, heute ein Stadtteil von Bretten, wurde erstmals 778 im Lorscher Kodex erwähnt. 1090 wird sie Besitz des Klosters Hirsau und 1511 ging sie an das Domkapitel zu Speyer, bis sie 1803 zu Baden kam. Die alte Kirche wird erstmals 1103 erwähnt und 1528 erweitert. Sie war jedoch im 18. Jahrhundert so baufällig, dass sie durch eine neue ersetzt wurde. Der Bau der heutigen Pfarrkirche St. Peter, wurde 1781 begonnen, aber erst 1790/91 fertig gestellt. Doch schon 1808 musste der Turm erneuert werden, da er schlecht fundamentiert war. Der barocke Hochaltar von 1792 wurde 1898 durch einen neugotischen ersetzt. Bei der Umgestaltung 1962 und 1987 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Als besondere Sehenswürdigkeit ist auch das Rathaus zu erwähnen, das laut einer Inschrift am Außengebälk im Jahre 1585 erbaut wurde. In Bauerbach bestand bis 1894 eine jüdische Gemeinde. Ihre Entstehung geht in das 18. Jahrhundert zurück. Erstmals werden 1714 Juden am Ort genannt. Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts war ein Betsaal vorhanden. Das Haus des alten Betsaales ist erhalten. 1890 wurde das Gebäude verkauft und wird seitdem als Wohnhaus genützt (Bürgerstraße 48). Um 1890 ist auch das vor der Synagoge befindliche "Judenbrünnle" verdolt worden.


Samstag, 11.09.2010 | Exkursion nach Kirchhausen.


Führung von Nikolai Knauer durch das Deutschordensschloss und die Denkmäler dieser Kleinresidenz des Deutschen Ritterordens im Kraichgau, die erst durch die Gebietsreform 1973 in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurde.
Die Errichtung des Gebäudes geht auf den Beginn der Amtszeit des Hochmeisters Heinrich von Bobenhausen im Jahr 1572 zurück. Das Schloss ist ein zweigeschossiger Zweiflügelbau, dessen Flügel sich rechtwinklig treffen. Diese Bauform ist im Wirkungsbereich des Deutschen Ordens nur selten anzutreffen. Die repräsentativen Giebel der Gebäude sind im Stil der Renaissance mit Voluten und horizontalen Gurtgesimsen geschmückt. An den Ecken der Anlage stehen vier Rundtürme mit schiefergedeckten Kegeldächern. Das Gebäude war einst von einem Wassergraben umgeben, der heute jedoch trockengelegt ist. Als Zugang diente eine Zugbrücke auf der Nordostseite.


Samstag, 04.09.2010 | Exkursion zur Minneburg oberhalb von Neckargerach-Guttenbach.


Es führte Beiratsmitglied und Burgenforscher Nicolai Knauer. Die Minneburg, auf einem Sporn über dem Neckar, ist eine der großartigsten Ruinen des Neckartals mit Bergfried, Schildmauer, Palas, Ringmauer, Vor- und Hauptburg. Sie entstand Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde von den Besitzern, Niederadelsfamilien des Kraichgaus und des Baulands mehrfach erweitert und umgebaut, ehe sie im 16. Und 17. Jahrhundert Sitz einer pfälzischen Kellerei wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört.
Weiter führte die Exkursion auf die andere Neckarseite zur Burg Dauchstein bei Binau. Sie soll um 1030 als Zollburg für die Neckarschifffahrt errichtet worden sein. Nach Überlieferungen soll das Eintreiben des Wegezolls mit Hilfe einer über den Neckar gespannten Kette, die erst gesenkt wurde, nachdem der geforderte Zoll bezahlt war, erfolgt sein. Von der Burganlage ist heute im Wesentlichen nur noch der Wohnturm vorhanden. Die weiteren Bauwerke (Palas und die 1,7 Meter dicke Schildmauer) sind Ruinen und nur noch in Resten erkennbar. Der ehemalige Palas ist nach Abbruch eines Teils der Felsplatte zum größten Teil verschwunden. Der Wohnturm, vielfach fälschlicherweise als Bergfried beschrieben, ist 20 Meter hoch und umfasst eine Fläche von 6 x 6 Metern. Zudem weist der Turm zwei Besonderheiten auf: Sein Abtritt  war nicht wie üblich freiliegend, sondern innenliegend mit einer Abflussröhre nach außen. Auch sind die Stockwerke des Wohnturms nicht mit Holztreppen oder Leitern verbunden, sondern mit sehr engen und niedrigen Treppengängen in der Außenmauer.


Samstag, 14.08.2010 | Exkursion nach Walldorf.


Die Führungen erfolgten in zwei Gruppen. Zum einen stellte Dr. Ludwig Hildenbrandt das „römischen Walldorf“ im Rahmen einer Führung vor. Gleichzeitig bestand Gelegenheit zum Besuch der Sonderausstellung „Jacques Callot: Die besondere Graphik. Kupferstiche und Radierungen“
Der Lothringer aus Nancy gehört zu den bedeutendsten Künstlern Europas um 1600. Er war ein genialer Darsteller der Menschen seiner Zeit. Kunstfreunde haben damit die Gelegenheit an über 200 Kupferstichen und Radierungen das Oeuvre dieses bedeutenden Meisters kennen zu lernen. Seine Werke waren bereits zu seinen Lebzeiten sehr begehrt. Die Radierungen wurden von Malern, wie z.B. Rembrandt, hoch geschätzt und gesammelt.


Samstag, 24.07.2010 | Exkursion nach Wimpfen im Tal.


Führung durch die Stiftskirche und das Areal der Stiftskirche durch Herrn Fischer, stellv. Vorsitzender des Vereins „Alt-Wimpfen“, und Dr. Hans-Heinz Hartmann, der die römische Civitas mit ausgrub und an der wissenschaftlichen Auswertung der Ergebnisse beteiligt war. Leider war an diesem Tag weder der Kreuzgang noch die Tillykapelle zu besichtigen. Der Heimatvereinverein will versuchen, dies mit einer weiteren Exkursion im nächsten Jahr nachzuholen.
Die Stiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen ist die Kirche eines mittelalterlichen Ritterstifts und gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der frühen Gotik  in Deutschland. Sie diente der Ausbildung der Söhne von Adligen im Kraichgau. Die Kirche liegt inmitten des einstigen Römerkastells Wimpfen im Tal gegenüber der Jagstmündung.
Wie bei den meisten Kastellen bildete sich bald eine umgebende zivile Siedlung, in der sich vor allem Händler und Handwerker ansiedelten. Nach der Verlegung der Reichsgrenze zum Limes bei Jagsthausen (138-161) verlor das Kastell seine militärische Bedeutung. Umso bedeutender war das römische Wimpfen im Tal als zivile Stadt. Es wurde Hauptort eines römischen Verwaltungsbezirks namens Civitas Alisinensium und als eine von wenigen Römerstädten im heutigen Süddeutschland mit einer Stadtmauer und einem Graben geschützt. Die ummauerte Fläche betrug etwa 19 Hektar, damit gehörte Wimpfen zu den größten Römerstädten im heutigen Baden-Württemberg.
Die Cornelienkirche ist eine spätgotische evangelische Kirche, die im Dreißigjährigen Krieg als Hauptquartier Tillys während der Schlacht bei Wimpfen diente, weshalb sie im Volksmund auch Tillykapelle genannt wird. Die ansonsten unscheinbare kleine Kirche zeichnet sich durch alte Wandmalereien im Inneren und ein kunstvolles Portal aus.


Samstag, 19.06.2010 | Exkursion nach Neckarbischofsheim.


Unser Mitglied, Schuldekan a. D. Peter Beisel, Vorsitzender des Neckarbischofsheimer Heimatvereins, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feiert, führte uns zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt unter anderem: Totenkirche, die seit dem 14. Jahrhundert belegte ursprüngliche Pfarrkirche des Ortes und in der sich über 40 historische Grabmäler der Herren von Helmstatt befinden. Ev. Stadtkirche, die auf eine Marienkapelle von 1386 zurückgeht, 1543 um den Turm erweitert wurde und 1610 bis 1612 ihr Langhaus erhielt. Nach dem Neubau des Langhauses wurde die Kirche als templum salvatoris (Erlöserkirche) bezeichnet und zur Pfarrkirche erhoben. Das alte Schloss (Steinernes Haus), das auf die 1274 erwähnte Burg zurück geht und das älteste erhaltene Gebäude in Neckarbischofsheim ist.
Im Anschluss an die Stadtführung fand im Gasthaus „Zur Krone“ die Jahreshauptversammlung statt, bei der in diesem Jahr turnusgemäß auch Neuwahlen durchgeführt wurden.


Samstag, 15.05.2010 | Exkursion nach Meckesheim.


Unser Mitglied Rudolf Mickel führte uns zu den Sehenswürdigkeiten seines Heimatortes, unter anderem zum 1782 für den für unsere gesamte Region sehr bedeutsamen Kurfürsten Carl-Theodor errichteten Denkmal und zur Ruine der ehemaligen auf römischen Gebäuderesten errichteten hochmittelalterlichen Dorfkirche St. Martin.
Meckesheim wurde erstmalig 822 im Lorscher Codex als Meckinesheim erwähnt und ist vermutlich eine fränkische Siedlung, die ihren Namen von einem Stammesfürsten Mekin (o. ä.) erhielt. Die östlich des Dorfes gelegene Ruine der Martinskirche ist eine der ältesten Pfarrkirchen der Gegend, die wahrscheinlich noch aus der Zeit der fränkischen Besiedlung im 6. oder 7. Jahrhundert datiert.
Samstag, 17.04.2010
Exkursion nach Bruchsal-Untergrombach. 
Unser Mitglied Dietmar Konanz, Vorsitzender des Untergrombacher Heimatvereins, führte zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes, u. a. zum Firstständerhaus von 1428 mit dem Heimatmuseum.


Samstag, 06.03.2010 | Exkursion nach Sinsheim-Steinsfurt.


Führung durch die Synagoge unter Leitung von Siegfried Ozolins, Vors. des Vereins „Alte Synagoge Steinsfurt e.V.) mit Kurzvortrag über Hermann Weil, (Getreidegroßhändler), anschließend Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten, u. a. „Kaserne“, Lerchennest.
Die Führung stellte, neben anderen interessanten Aspekten der Steinsfurter Geschichte, den Besuch der restaurierten alten Synagoge in den Mittelpunkt. Diese diente nach der Auflösung der ehemaligen jüdischen Gemeinde Steinsfurt jahrzehntelang als Lagerhalle eines Handwerkers und war bei unserer letzten Exkursion nach Steinsfurt noch nicht zu besichtigen.


Samstag, 30.01.2010 | Exkursion nach Bretten anlässlich des Melanchthonjahres.Rbl 2010 Melanchthon UWE5689

Führung durch die Gedächtnishalle und durch die Sammlungen (Hans-Joachim Reiber, Vorsitzender des Melanchthonvereins Bretten).
Der Besuch des Melanchthonhauses als Auftaktveranstaltung wurde ausgewählt, weil 2010 sich der 450. Todestag Philipp Melanchthons jährt. Dessen Beiname „Praeceptor Germaniae“ verweist auf seine herausragende Bedeutung für die Geschichte Deutschlands, nicht nur für die evangelische Kirche. Er ist, und das kann man ohne Übertreibung sagen, auch der bedeutendste Kraichgauer

Abb.: Philipp Melanchthon als Verglasung an der ev. Kirche Königsbach
Foto: Uwe Kaiser

 

 

 

Arbeitskreis Archäologie


Donnerstag, 02.12. und 04.12.2010

Archäotechnik live im Schloss Karlsruhe
Wie lange dauert es, ein Loch in eine Streitaxt zu bohren? Und wie haben die Menschen in der Jungsteinzeit Geweih und Holz bearbeitet? Diesen Fragen gingen Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau (Arbeitskreis Archäologie) in ihren Vorführungen prähistorischer Handwerkstechniken nach.
Ausstellungsfläche „Jungsteinzeit im Umbruch“ – Die „Michelsberger Kultur“ und Mitteleuropa vor 6.000 Jahren im Badischen Landesmuseum.

Schmuckherstellung
Die Besucher erfuhren mit dem Heimatverein Kraichgau, wie die Schmuckkette einer Frau von 6.000 Jahren ausgesehen haben könnte, und wie man rote Naturfarbe zum Bemalen herstellte.

 

Arbeitskreis Genealogie


Mittwoch, 10.11.2010

Arbeitssitzung in Sinsheim-Rohrbach im Bürgersaal der Verwaltungsstelle.
Dr. Arnold Scheuerbrandt (Bad Rappenau-Grombach) hielt einen Lichtbildervortrag über die Auswanderung aus dem Kraichgau nach Nordamerika ab 1683. In vielen Veröffentlichungen und Vorträgen hat der ehemalige akademische Oberrat am Geographischen Institut der Universität Heidelberg seine profunden Kenntnisse auf diesem Gebiet unter Beweis gestellt.

Im Anschluss an diesen Vortrag befasste sich der Arbeitskreis mit dem auf der letzten Sitzung im September beschlossenen Vorhaben, 2012 anlässlich der 200. Wiederkehr des Russlandfeldzugs Napoleons eine Sonderveröffentlichung herauszubringen.
Viele Kraichgauer mussten im badischen oder württem­bergischen Heer diesen Feldzug mitmachen. Die meisten verloren dabei ihr Leben. Der vor einigen Jahren verstorbene frühere Präsident der Badischen Heimat, Ludwig Vögely, hat dazu Quellen und Teilnehmerlisten gesammelt, diese Arbeit wegen seines fortgeschrittenen Alters aber nicht mehr zu Ende führen können und als langjähriges Mitglied dem Heimat­verein Kraichgau zur weiteren Verwendung übergeben. Einige Mitglieder des Arbeitskreises haben inzwischen auch einige Berichte von Kraichgauer Feldzugsteilnehmer entdeckt. Diese und weitere Materialien aus Archiven und Veröffent­lichungen sollen die Sammlung Vögelys ergänzen. Alle, die an diesem Gemeinschaftswerk mitarbeiten wollen, sind willkommen.


Mittwoch, 15.09.2010

Arbeitssitzung in Sinsheim-Rohrbach im Bürgersaal der Verwaltungsstelle.
Thema war u. a. Kraichgauer Teilnehmer am Napoleon-Feldzug nach Russland 1812. Vorstellung eines Projekts des Arbeitskreises für das Jahr 2012, in dem sich der Feldzug zum 200. Mal jährt. Enthalten sein sollen die Namenlisten der Teilnehmer, aber auch Berichte von Teilnehmern und andere Zeugnisse.


Mittwoch, 12.05.2010

Arbeitssitzung in Sinsheim-Rohrbach im Bürgersaal der Verwaltungsstelle.
Alois Riffel (Neuthard) berichtete über die Auswanderung nach Südbrasilien im 19. Jh. aus der Hardt und dem Kraichgau. Anschließend referierten Ottmar Lehmann und Karlheinz Jakobi über „Die Familie Wacker aus Waibstadt – Fabrikanten in Burghausen und Gründer des Werksportvereins Wacker Burghausen“.


Montag, 08.02.2010

Sulzfeld im Bürgerhaus.
Arbeitssitzung u. a. mit Referat von Konstantin Huber (Kreisarchivar des Enzkreises) über „Die Musterungslisten des württembergische Klosteramtes Maulbronn 1523 – 1608 als Quelle genealogischer Forschungen.“